böse

böse

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bö|se ['bø:zə], bös <Adj.>:
1.
a) moralisch schlecht; verwerflich:
ein böser Mensch; eine böse Tat; etwas aus böser Absicht tun.
Syn.: arg (geh., veraltet), bösartig, boshaft, böswillig, garstig, gehässig, gemein, giftig, niedrig, perfid[e] (bildungsspr.), schlimm, übel, übel gesinnt, übelwollend.
b) auf gefährliche Weise übel, unangenehm, schlimm:
eine böse Geschichte; jdm. bös[e] mitspielen; eine böse Krankheit.
Syn.: bedrohlich, bösartig, gefährlich.
2.
a) (fam.) ungezogen, unartig:
der kleine Junge war sehr böse.
Syn.: frech.
b) (ugs.) ärgerlich, zornig, wütend:
bös[e] sein, werden; auf jmdn. bös[e] sein (sich über jmdn. ärgern).
3. (ugs.) (von bestimmten Körperteilen) entzündet:
einen bösen Finger, ein böses Auge haben.
Syn.: offen, schlimm (fam.).
4. <verstärkend bei Adjektiven und Verben> sehr, überaus:
sich bös[e] irren, blamieren; es war bös[e] kalt.

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bö|se 〈Adj.〉 oV bös
1. schlecht, unangenehm (Wetter)
2. boshaft, schädigend (Geist)
3. böswillig, unartig (Kind)
4. zornig, wütend
6. entzündet, schmerzend, krank (Knie)
● das ist eine \böse Angelegenheit, Sache; ein \böser Geist Dämon, Teufel; wir haben \böse Zeiten erlebt; sie hat eine \böse Zunge sie spricht gehässig über andereaussehen: die Verletzung sieht \böse aus; er hat es nicht \böse gemeint; etwas Böses  sagen, tun, vorhaben; \böse sein (auf jmdn., mit jmdm.) Groll hegen (gegen jmdn.), zornig sein (auf jmdn.), sich gezankt haben (mit jmdm.); jmdm. etwas Böses wünschen ● er ist \böse dran es geht ihm schlecht; im Bösen auseinandergehen sich trennen, ohne sich zu einigen, in Unfrieden; wenn es im Guten nicht geht, dann im Bösen mit Gewalt od. Zwang; im Guten wie im Bösen; man soll Böses nicht mit Bösem vergelten; jenseits von Gut und Böse die Grenzen von Gut u. Böse überschreitend, sich jeglicher Wertung entziehend; realitätsfern, weltfremd [<ahd. bosi <germ. *bausia-; zu idg. *bhou- „aufblasen“]

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bö|se <Adj.> [mhd. bœse, ahd. bōsi = böse, schlimm; gering, wertlos, eigtl. = aufgeblasen, geschwollen]:
1.
a) moralisch schlecht; verwerflich:
ein -r Mensch;
eine b. Tat;
etw. aus -r Absicht tun;
<subst.:> etw. Böses tun;
Gutes mit Bösem vergelten;
das Böse in ihm hat gesiegt;
b) schlecht, schlimm, übel:
ein -r Traum;
b. Jahre erleben;
b. Erfahrungen machen;
eine b. Geschichte;
ein -r Reinfall;
eine b. (gefährliche) Krankheit;
die Worte waren nicht bös[e] gemeint;
man hat ihr bös[e] mitgespielt;
<subst.:> jmdm. schwant Böses;
nichts Böses ahnen (auf Unangenehmes o. Ä. nicht gefasst sein).
2. (ugs.) ärgerlich, zornig, wütend:
b. Augen bekommen;
bös[e] sein, werden;
jmdn. bös[e] anschauen;
auf jmdn. b. sein (sich über jmdn. ärgern);
[mit] jmdm. bös[e] sein (fam.; keinen Umgang mehr pflegen);
über etw. bös[e] sein (sich über etw. ärgern);
<subst.:> im Bösen (im Streit) auseinandergehen.
3. (fam.) ungezogen, unartig:
du bist ein -s Kind;
wenn du bös[e] bist, musst du sofort ins Bett.
4. (ugs.) (von Körperteilen) entzündet:
einen -n Finger, ein -s Auge haben.
5. <intensivierend bei Verben u. Adjektiven> (ugs.) sehr, überaus:
die Krankheit hat ihn bös[e] mitgenommen;
sich bös[e] blamieren.

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Bose,
 
1) Hans-Jürgen von, Komponist, * München 21. 12. 1953; studierte u. a. bei H. U. Engelmann und W. Fortner; vertritt die Komponistengeneration der so genannten neuen Einfachheit, die sich in erklärter Distanz zum konstruktivistisch-mathematischen Denken der seriellen Musik wieder um mehr sinnliche Fassbarkeit in der Musik bemüht. Boses realistischer Kompositionsstil greift vielfach musikalische Zitate der klassischen Musik auf, macht aber auch Anleihen bei der U-Musik. Seit 1992 ist er Professor für Komposition an der Hochschule für Musik in München.
 
Werke: Opern: Blutbund (1977); Die Leiden des jungen Werthers (1986); Chimäre (1986; musikalische Szene); 63: Dream Palace (1990); Schlachthof 5 (1996).
 
Ballett: Die Nacht aus Blei (1981; kinetische Handlung in 5 Bildern nach H. H. Jahnn); Medea-Fragment (1994; Multimediastück).
 
Klavierkonzert (1974); Morphogenesis (1975; für großes Orchester); Threnos (1976; für Bratsche und Violoncello); Sinfonie (1978); Variationen für 15 Streicher (1981); In hora mortis (1992; für Sprecher und Streichorchester, auf Gedichte von T. Bernhard); Variationen für Orchester oder: In Erwartung der Wut über das Wiederfinden verlorener kleiner und großer Münzen (1998).
 
 2) Sir Jagadis Chandra, indischer Physiker und Physiologe, * Mymensingh (heute in Bangladesh) 30. 11. 1858, ✝ Giridih (Bihar) 23. 11. 1937; seit 1885 Professor in Kalkutta; begründete dort das »Bose Research Institute«. Untersuchte erstmals sehr kurze Radiowellen, deren quasioptische Eigenschaften er erkannte (1895), und befasste sich später v. a. mit dem physikalischen Verhalten von pflanzlichen und tierischen Geweben sowie mit reiz- und wachstumsphysiologischen Untersuchungen.
 
 3) Nanda Lal, indischer Maler und Kunsterzieher, * Kharagpur 3. 12. 1883 (?), ✝ 16. 4. 1966; Schüler von A. Tagore; bedeutendster Repräsentant der Wiederbelebungsbewegung (»Bengal. Schule«) der altindischen Kunst. Bose kopierte u. a. die Fresken von Ajanta (1909-11). Einflussreich als Lehrer.
 
 4) Satyendra Nath, indischer Physiker, * Kalkutta 1. 1. 1894, ✝ ebenda 4. 2. 1974; Professor in Dhaka (1926-45) und Kalkutta. Bedeutende Arbeiten zur statistischen Thermodynamik, die u. a. für die Deutung der Superfluidität und Supraleitung eine Rolle spielten. 1924 stellte er für Lichtquanten die dann von A. Einstein auf materielle Teilchen (Bosonen) ausgedehnte und heute nach beiden benannte Quantenstatistik auf.
 
 5) Subhas Chandra, genannt Netaji (»Verehrter Führer«), indischer Politiker, * Cuttack 23. 1. 1897, ✝ (Flugzeugabsturz) Taipeh 18. 8. 1945; seit etwa 1921 aktiv in der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Als Führer ihres radikalen Flügels wurde er zum Gegenspieler M. K. Gandhis und dessen Politik eines gewaltlosen Widerstands. 1938-39 Vorsitzender des Indian National Congress (INC); nach seinem durch Gandhi erzwungenen Rücktritt gründete er mit dem »Forward Bloc« eine eigene Partei. Mehrfach von den britisch-indischen Behörden inhaftiert, trat Bose während des Zweiten Weltkriegs für den Kampf der indischen Unabhängigkeitsbewegung gegen Großbritannien an der Seite der Achsenmächte ein. 1941 floh er über Afghanistan und die UdSSR nach Deutschland, gelangte 1943 nach Japan und stellte dort aus indischen Freiwilligen eine »Indische Nationalarmee« auf. An der Spitze einer 1943 in Singapur proklamierten »Provisorischen Regierung des Freien Indien« erklärte Bose Großbritannien und den USA den Krieg; im Frühjahr 1944 unternahm er im Rahmen einer japanischen Offensive mit seiner Armee von Birma aus einen erfolglosen militärischen Vorstoß ins ostindische Grenzgebiet.

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Bö|se, der; -n (dichter.): Teufel.

Universal-Lexikon. 2012.

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